Vis à Vis

„Red kein Blech, Holzkopp!“

26. Juli bis 16. November 2025 im Sammlerkabinett

Was passiert, wenn sich Holz und Blech zum Duell gegenübertreten?
In unserer neuen Sammlerkabinettausstellung geraten zwei Klassiker der Spielzeuggeschichte in einen spannenden Wettstreit: Das traditionsreiche Holzspielzeug trifft auf das glänzende, technisch raffinierte Blechspielzeug vergangener Jahrzehnte. Eine Begegnung voller Kontraste, Erinnerungen – und überraschender Parallelen.


„Vis à Vis“ ist eine Ausstellung über Material, Machart und Mentalitäten.
Gemeinsam mit dem Sammlerehepaar Doris und Gerhard Schulz-Wahle hat Frank W. Blache eine Auswahl besonderer Objekte zusammengestellt, die verdeutlicht, wie stark Materialwahl und Fertigungstechnik das Spielzeug vergangener Zeiten geprägt haben – in Form, Funktion und Wirkung. Während Holzspielzeug bis heute für Beständigkeit und Natürlichkeit steht, weckt Blechspielzeug nostalgische Erinnerungen an technische Innovation und bewegte Kindheitstage.


Die Ausstellung zeigt exemplarisch, wie unterschiedlich – und dennoch eng verwandt – beide Materialwelten sind. Zu sehen sind Kräne, Karussells, Rennautos, Eisenbahnen, Flugzeuge und mehr – darunter auch ein ganz besonderes Highlight: ein Modell der legendären „Spirit of St. Louis“, das Langstreckenflugzeug mit dem Charles Lindbergh 1927 den Atlantik überquerte.

„Vis à Vis – Red kein Blech, Holzkopp!“
ist vom 26. Juli bis 16. November 2025 im Sammlerkabinett des Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseums zu sehen. Die Vernissage findet am 25. Juli um 18 Uhr statt. Der Besuch ist im regulären Museumseintritt enthalten. Eine Ausstellung für alle, die mit glänzenden Augen auf glänzende Bleche schauen – oder den warmen Charme alter Holzspielzeuge spüren möchten.


 

„Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.“

Albert Einstein

 

Automädchen und Pferdejungs 

Zu Rollenbildern im Spielzeug

Kann ein Mädchen, das leidenschaftlich mit Barbies spielt, später Geschäftsführerin eines Unternehmens werden? Wird ein Junge, der Waffen liebt, später auf jeden Fall kriminell? Solch zugespitzte Fragen bewegen die westlichen Erziehungsdebatten spätestens seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. 

Doch wie sieht es jenseits der kritischen Fragen von Eltern aus? Hat Spielzeug wirklich einen Einfluss auf das spätere Leben von Kindern? Und trägt es zur Ausbildung sogenannter „klassischer Rollenbilder“ bei, weil Gendermarketing die Kinder in Rollenklischees drängt? Sind die Rollenbilder des „starken, mutigen, mächtigen Mannes“ und der „treusorgenden und liebevollen Frau“ am Ende biologisch bedingt? Oder gibt es jenseits der Biologie das viel mächtigere, gesellschaftlich konstruierte „gender“ und eine „genderneutrale“ Erziehung würde zu offeneren Lebensentwürfen führen? 

Vielleicht sind das Spielen der Kinder und die ideologische Aufladung durch die Erwachsenen doch zwei ganz voneinander getrennte Dinge? Wie viel „Rolle“ bauen die Erwachsenen den Kindern in ihr Spiel ein und welchen Vorurteilen und Klischees hängen wir aktuell immer noch nach?

All diesen spannenden Fragen wollen wir in unserer aktuellen Sonderausstellung Raum geben. Dabei stellen wir Spielzeug, Rollenbilder und Spielpraxis der letzten rund 200 Jahre vor und kontrastieren dies mit (vielleicht) irritierenden Aussagen zu Rollenklischees. 

Stellen Sie sich und Ihre Rollenbilder doch selbst einmal auf die Probe…!