Ausstellungsarchiv


 Ausgepackt!

aus den Sammlungen des Museums

bis Ende Januar 2024

 

Unser neues Sammlerkabinett ist eine kleine Vorbereitung auf Weihnachten - Doch dieses Mal packen wir schon vorher die Geschenke aus...

Leider ist unser Depot schon sehr voll und wir haben gar keinen Platz mehr für Geschenke, die uns sehr häufig und in großer Zahl angeboten werden. Dennoch haben wir über die letzten Jahre viele Dinge erhalten, die bislang noch nicht den Weg in die Vitrinen gefunden haben. Nun wollen wir all die schönen Dinge einmal ans Licht holen und zeigen, was Sie uns in den letzten 40 Jahren geschenkt haben. Nicht alle Dinge waren zu retten, manche hatten wir schon in so großer Zahl, dass wir mit Ihrem Einverständnis neue Liebhaberinnen und Liebhaber für einzelne Dinge gefunden haben. Es wäre so schön, wenn wir alle Puppen und Spielzeuge retten könnten, wie in den alten Weihnachtsbüchern, wo die Engelchen kommen und die Dinge zur Reparatur abholen und sie dann zu den fröhlichen Kindern unter den Weihnachtsbaum zurückbringen...

 

Die Ausstellung ist ein Dankeschön an all die großzügigen Schenkerinnen und Schenker, die unsere Sammlung in den letzten 40 Jahren bereichert haben! 

 

Kommen Sie und holen Sie sich Vorfreude auf die Advents- und Weihnachtszeit!

 

P.S.: Wir haben leider wirklich keinen Platz mehr in unseren Depots. Falls Sie uns dennoch ein Geschenk anbieten wollen, so bitten wir um eine Email an info@hpusm.de

Wichtigste Kriterien für eine mögliche Annahme: Es muss eine persönliche Geschichte an der Puppe oder dem Spielzeug hängen, am Besten mit Foto oder es muss etwas so Besonderes sein, dass wir es unbedingt noch brauchen oder es ist etwas Charakteristisches aus der Zeit ab 1980...

 


Sommerspaß!

Der Schabernack andere nass zu spritzen

Neues Sommer-Sammlerkabinett im Hessischen Puppen und Spielzeugmuseum

Haben wir nicht alle schon mal Spaß dabei empfunden, andere nass zu spritzen? Zumal es sich um einen relativ harmlosen Scherz handelt. Obwohl es nur ein Nebenprodukt der ernsthaften Sammelleidenschaft handelt, war es dem Kuratorenteam wert, auch die Besuchenden, wenigstens optisch an dem Spaß teilhaben zu lassen und vielleicht ist sogar noch eine Erinnerung bei dem einen oder anderen vorhanden. Man kann in der Ausstellung sehen, dass es nicht nur die sprichwörtlichen Wasserpistolen waren und sind, die herhalten mussten. So ist ein ziemliches „Sammelsurium“ zu sehen, um den Eindruck des Martialischen zu widerlegen. „Der Spaß währt schon lange Zeit, wie zum Beispiel Geschichten und Zeichnungen von Wilhelm Busch aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts zeigen“, so die gestaltende Kuratorin Doris Schulz-Wahle. Ihr Co-Kurator Gerhard Schulz-Wahle ergänzt: „Nur wenige der ausgestellten Objekte lassen sich in Katalogen oder Preislisten nachweisen. So bleibt das meiste namenlos. Aber uns ging es vor allem darum zu zeigen, dass der große Wasserspaß eine lange Tradition hat und eine Vielfalt an Formen und Materialien für ihn herhalten mussten.“

Schon früh wurden die verschiedenen Spritzgeräte aus Kunststoff hergestellt. Die Ausführungen in Metall sind heute sehr selten, da die meisten wohl im Laufe der Jahrzehnte verrostet sind und den Weg allen Abfalls gehen mussten. Oft mussten Tiere als Vorbild herhalten, siehe den trompetenden Elefanten. Die meisten dieser Spielzeuge wurden in Fernost produziert. Sie waren preiswert und bestimmt in vielen Kinderzimmern zu finden. Wie die Mütter und Väter dazu standen, ist nicht überliefert, aber die Kinder hatten sicher ihren Spaß. Wahrscheinlich hat sich alles ins Freie verlagert. Dort konnte man auch hemmungslos spritzen. Zwei Arten des Ladens mit Wasser kennt man: Einmal wurde die Mündung mit dem kleinen Loch in einen Wasserbehälter gehalten und der durchgedrückte Abzug sog das Wasser beim Loslassen in den Tank. Oder es gab einen, mit einem Gummipfropfen verschlossenen extra Tank, der von außen zu füllen war.

 

Die Ausstellung wird bis Ende Oktober im Sammlerkabinett zu sehen sein.

Eine Begleitbroschüre zu der Ausstellung ist für Euro 5,00 an der Kasse zu erwerben, die als Spende komplett an das Museum gehen.

 

Wir danken dem Koordinator unserer Sammlerkabinette Frank-W. Blache und dem Kuratorenteam Doris und Gerhard Schulz-Wahle für Ihren ehrenamtlichen Einsatz!


Es rattert, dampft und schnauft …

Spielzeugeisenbahnen

 

noch bis 19. Mai 2023

 

Gezeigt wird die Entwicklung der „Spielzeugeisenbahn“ vom einfachen Spielzeug hin zum Modell, bei dem auch die Anzahl der Nieten stimmt. 

Es geht über alle Spurweiten von 1 bis Z und alle namhaften Hersteller von dampf-, uhrwerk- und elektrisch betriebenen Eisenbahnen.  Auch die „Schiebeeisenbahn“ vom Bodenläufer bis Brio kommt nicht zu kurz. 

Auf den Dampf im Museum werden wir mit Rücksicht auf unsere Rauchmelder leider verzichten müssen.

Weitere Themen sind die Entwicklung der Geschwindigkeit vom Adler bis zum ICE und besondere deutsche Züge wie den ersten TEE, den Airport Express, den Fliegenden Hamburger, den Rheingold, den Henschel-Wegmann-Zug oder die LBE.

Von unserem Partnermuseum Warabekan in Tottori kam der Shinkansen „Hikari“ in Blech als Geschenk. Er passt nahtlos in die Präsentation von „Kaufhauseisenbahnen“.

Doch nicht alles ist hinter Glas. Regelmäßige Schau-und Spieltage in der „Wilhelmsbader Regenpromenade“ laden zum Staunen und Mitmachen ein. An den Märklin H0-Tagen können sie gerne ihre Schätze aus dem Keller holen und bei uns Dampf (analog) machen.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch viele Sammler, die, koordiniert durch unseren Kurator Frank-W. Blache, ihre wertvollen Exponate zur Verfügung stellen. Besonders freuen wir uns über die Kooperation mit dem Spielzeughaus Freinsheim, das über eine große Bing Sammlung verfügt.

Die Ausstellung läuft in Variationen bis Mai 2023. Termine für Fahrbetrieb, Mitmachtage und Sonderaktionen finden sie unter www.HPuSM.de sowie auf unseren Profilen auf facebook oder instagram.

Steigen sie ein und träumen sie ihre unerfüllten Kinderwünsche – oder setzen Sie die Kinder aufs klimaverträgliche Gleis…

 

Zur Ausstellung erschien eine Begleitbroschüre mit zahlreichen farbigen Abbildungen, die auch als ergänzender Führer durch die Ausstellung dient. Sie kann für 5,- €, über das Museum bezogen werden per Email an info@HPuSM.de


Bildnachweist: Illustratorin Susanne Szesny, aus: Kristina Hoffmann-Pieper, Hans Jürgen Pieper, Bernhard Schön, Spectaculum.Kinder spielen Mittelalter, 2013.

 

Ritter, Burgen, schöne Fräulein

Wie das Mittelalter ins Kinderzimmer kam und sich bis heute darin hält.

Bis Ende April 2023

 

Eltern und Großeltern können gemeinsam mit Ihren Kindern oder Enkeln in Erinnerungen schwelgen und sich den spannenden Fragen widmen, die in der Ausstellung aufgeworfen werden.

Wann der erste Spielzeugritter durch ein Kinderzimmer ritt, wissen wir nicht. Aber sicher ist, dass Ritter, Burgen und schöne Fräulein schon lange wichtige Wegbegleiter von Kindern und Jugendlichen sind. Wahrscheinlich spielt das Mittelalter bereits seit der Herausbildung eines eigenen Lebensabschnitts „Kindheit“ und der damit einhergehenden kommerziellen Herstellung von Spielzeug seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert eine Rolle. Bis heute hat es seine Faszination nicht verloren, aber was verbinden Kinder (und Erwachsene) heute mit einer mittelalterlichen Stadt oder den sagenhaften Gestalten des englischen Hochmittelalters?

Es geht in der Ausstellung um Mythen und Sagen, Spielzeug und Spiele, Bücher und Comics sowie Figuren und Filme, die alle auf ihre Art in den vergangenen 200 Jahren das Bild vom Mittelalter mitprägten. Mit Holzschwertern, Pfeil und Bogen konnten sich schon vor 200 Jahren Kinder in mittelalterlichen Rollenspielen üben, solche „Waffen“ finden sich bis heute im Angebot vieler Museumsshops und nicht zuletzt bei Faschingsausstattungen. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dienten Zinnfiguren und Burgmodelle – oft selbst gebaut – zur spielerischen Imitation von Belagerungen und Schlachten im Kleinformat. Im 20. Jahrhundert wurden sie von Aufstellfiguren aus Gips- oder Leimmischungen, seit den 1950er Jahren dann aus Kunststoff abgelöst. In den mittelalterlichen Welten herrschen Ritter, Burgen und Schlachten vor, es geht oft um Gut und Böse – Mädchen und Frauen tauchen in dieser Mittelalterwelt zwar zunehmend, aber immer noch in verschwindend geringer Zahl auf.

Das Mittelalter mit seinen scheinbar klaren Verhältnissen, den Helden und der – durchaus umstrittenen – Gewalt bietet auf jeden Fall den hohen Unterhaltungswert einer fernen Welt, die in den letzten Jahren durch neue mythische oder Fantasy-Elemente erweitert wurde (Herr der Ringe, Harry Potter, Drachenburgen) und auch vor der Zukunft nicht Halt macht (Star Wars, Lego Nexo Knights).

Zur Ausstellung erscheint auch ein reich bebildertes Begleitbuch sowie ein buntes Museumsprogramm.


Sammlerkabinett

 

Hans Happ

Laufende Pferde

und andere „Spielereien“

 

noch bis 19.2.2023

 

Für unser neues Sammlerkabinett sind die drei Kurator:innen Doris und Gerhard Schulz-Wahle sowie Frank-W. Blache in unsere eigenen Sammlungen gestiegen. Aus den großen Beständen, die das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum noch in den Depots verwahrt und leider immer nur begrenzt zeigen kann, haben Sie sich ein Konvolut aus dem Nachlass des Künstlers und „Spielzeugerfinders“ Hans Happ ausgewählt. Das Museum hatte bereits 2004 eine Ausstellung zu Hans Happ gezeigt und im Anschluss einen größeren Bestand zum Geschenk erhalten. Nun haben sich die drei Kurator:innen den Bestand im Detail angesehen, ihn näher untersucht, zum Teil restauriert und sich mit einigen Einzelstücken genauer beschäftigt. Dabei konnten sie ein paar erstaunliche neue Erkenntnisse gewinnen: „Hans Happ revisited“ sozusagen.

 

In neuem Glanz erstrahlt nun nicht nur der bezaubernde Bestand zu Hans Happ, sondern auch unser Sammlerkabinett. Die alten Vitrinen wurden aufgefrischt und die dunkleren Unter- und Hintergründe bringen die wunderschönen Holz- und Papierobjekte fast magisch zum Leuchten.

 

Der Schwerpunkt des Sammlerkabinetts liegt auf einem spezifischen Objekt: einem Spielzeugpferd, das den echten Gang eines Pferdes ausführen kann. Es ist wahrscheinlich die bekannteste Erfindung von Hans Happ, auch wenn wohl fast niemand weiß, dass Barbie und Ken seit Jahren auf ihr durch die Gegend reiten. Dank einer großzügigen Spende konnte das Museum eine der fertigen Endprodukte der Firma Hausser aus Coburg im Originalkarton ankaufen. So können wir nun in der Ausstellung den gesamten Entwicklungsprozess vom Entwurf bis zur Serienproduktion zeigen. Ursprünglich zur Erbauung der Kinder gedacht, experimentierte Hans Happ über Jahre mit der ihm eigenen Fingerfertigkeit an dem Pferd, bis der Viertaktgang und alles andere lebensecht funktionierte. 

 

Neben dem Pferd, sind viele weitere bewegliche Spielzeugobjekte aus dem Schaffen Hans Happs zu sehen. Oft hat er den Werkstoff Holz gewählt, wie ursprünglich bei dem Pferd, bevor Hausser zu Kunststoff überging. So entstanden Vögel mit schlagenden Flügeln, Waschfrauen oder Schlangen. Einen großen Raum nahmen seine Arbeiten in Papier bzw. dünner Pappe ein. Sie sind nach einem eigenen System voll beweglich und zum Teil auch in 3D geschaffen, wie zum Beispiel „Der Trinker“ oder das „Segelboot“.  Um die ganze Faszination der beweglichen Objekte erleben zu können, wurde eine „Medienstation“ installiert, die diese Spielzeuge in Bewegung zeigt. 

 

Frühe Bilder die Hans Happ in jugendlichem Alter Jahren malte, sollen von seinem großen Talent zeugen und bleiben als Einzelwerke zu sehen. Happ war später auch zeitweise Lehrer am Frankfurter Städel-Institut. Doch mit Blick auf sein gesamtes Werk wird deutlich, dass er als Künstler seine größte Freude und Kreativität offenbar beim „Austüftlern“ beweglicher Objekte – und wenn man so will – Spielzeuge entfaltete. 

 

Die zur ursprünglichen Ausstellung 2004 erstellte Broschüre ist in weiten Teilen noch immer eine sehr umfangreiche Werkschau. Sie wurde mit vielen Informationen aktualisiert und mit einem anspruchsvollen „Bastelbogen“ ergänzt. Sie kann im Museumsshop für 6,50€ erworben werden.

 

Das Museum dankt den ehrenamtlichen Kurator:innen und dem Restaurator Doris Schulz-Wahle, Frank-W. Blache und Gerhard Schulz-Wahle für Ihr großes Engagement, ihre Kennerschaft und Liebe zu unseren Objekten.

 

Wir danken der Stiftung der Sparkasse Hanau für die Unterstützung unserer Sammlerkabinette.

 

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Museumsteam


 

 

 

 

Die Y-Bahn

 

beendet 

 

 

 

 

Eine hölzerne Modellbahn aus dem Berlin der 1920er Jahre

Eine Spielzeugeisenbahn aus den 1920er Jahren aus Holz, ist keine Besonderheit.

Aber eine Modellbahn aus Holz?

Modellbahn heißt: Möglichst nah am Vorbild und eine maßstabgerechte Verkleinerung.

Das war zu jener Zeit, in der man überzeugt war, dass auch die  Spielzeugeisenbahn aus Metall sein sollte. Möglichst aus dünnem Blech, dem sogenannten Weißblech. Damit ließen sich schon sehr viele maßstabsgerechte Details unterbringen.

Eine kleine Eisenbahn aus dem Werkstoff Holz kann also nur eine Spielzeugeisenbahn für Kinder gewesen sein.

Wie die Ausstellung zeigen wird, ist das ein Irrtum.

Wir haben es hier mit einer echten Modell- und auch noch Systembahn zu tun. Systembahn heißt in diesem Fall, sie war beliebig erweiterbar. Das ermöglichte ein einheitliches Gleissystem mit Weichen und Kreuzungen, dass den Bau ausgedehnter Gleisbilder zuließ.

Im Laufe der Zeit wurde das Rollmaterial erweitert und der Bau von Zubehör, wie Bahnhöfen und Lokschuppen, begonnen. Natürlich auch aus Holz. Zum Ende der Herstellung wurden maßstäbliche Modelle in Spur 0 gebaut, welche anspruchsvolle Modellbahner begeisterten.

In der einschlägigen Literatur wird die Existenz der Bahn in nur wenigen Fällen erwähnt. Ohne den begeisterten Sammler aus Erfurt, Herrn Wagenknecht, wäre die Bahn wahrscheinlich auch nie aus der Versenkung gekommen. So stellt die Ausstellung die erste wirkliche Möglichkeit dar, sich über diese einmalige Modelleisenbahn zu informieren.

Hersteller: Paul Schröder / Modellspielwaren in Berlin

 

Zur Ausstellung gibt es eine Begleitbroschüre mit zahlreichen farbigen Abbildungen, die auch als ergänzender Führer durch die Ausstellung dient. Sie kann für 5,- €, über das Museum bezogen werden oder per E-mail an info@HPuSM.de

 


Sammler- Kabinett 

 

Feuerwehren 

aus der Sammlung Heisterkamp

 

 

2021- Februar 2022

"Mit Blaulicht und Tatü Tata"

Die Feuerwehr die ist jetzt da

Für alle, die schon immer Feuerwehrfrau/ Feuerwehrmann werden wollten, soll die Ausstellung gemacht sein.

 

Der Beruf hat wohl auch heute noch eine besondere Faszination. Genauso oft wie Feuerwehrfrau/ Feuerwehrmann wollten die Jugendlichen, da aber eher die Jungen auch Lokführer werden und etwas später wäre man gern Pilot geworden.

 

Das waren alles Wunschträume, die selten Realität wurden., und so kann man in dieser Ausstellung den Träumen nachhängen, die man vielleicht einmal gehabt hat.

 

Die meisten Exponate kommen aus einer Sammlung, die einem Mann der Feuerwehr gehören. Vielleicht ein Mann, dessen Traum bzw. Berufswunsch in Erfüllung gegangen ist. Die Ausstellung zeigt in etwa die Entwicklung der technischen Ausstattung der Feuerwehrfahrzeuge. Es ist nachzuvollziehen, wie sich aus der einfachen Stehleiter über die Drehleiter die fahrbare, ausziehfähige Leiter von beachtlicher Höhe entwickelt hat. Genauso kann von der Handpumpe über die Pumpe mit Dampfantrieb bis zu modernen Spritzenwagen, sofern sie im Modell darstellbar sind, die Entwicklung verfolgt werden.

 

Die Ausstellung beschränkt sich ausschließlich auf Spielzeug. Hier und da wird auch etwas Zubehör, zum Beispiel ein Feuermelder gezeigt. Feuerwehrspielzeug hat eine lange Tradition, denn es wurde schon früh, also mindestens seit der Mitte des 19ten Jahrhunderts produziert. Das älteste in der Ausstellung gezeigte Objekt ist eine Handdruckspritze, die um 1830 von der Firma Maria Catharina Büchner hergestellt worden ist.

 

 


Cowboys und Indianer - Werden und Wandel von Kinderzimmerhelden

2019-2020

Über 150 Jahre waren Indianer und Cowboys ein wichtiger Teil der Kinderwelt. Spielfiguren und Comics, Pfeil und Bogen sowie Spielzeugrevolver und nicht zuletzt die Romane Karl Mays fanden sich in jedem Zimmer von Kindern und Jugendlichen, zumindest im deutschsprachigen Raum. Es ist ausgesprochen bemerkenswert und einmalig, dass eine historische Entwicklung auf einem anderen Kontinent – dem Norden Amerikas – eine solche Bedeutung in der Kinderwelt Deutschlands bekam und heute weitgehend aus ihr verschwunden ist.

 

Die Ausstellung geht den Spuren der Indianer und Cowboys im Kinderzimmer nach und fragt nach ihren Ursachen und vielfältigen Ausprägungen. Dabei geht es um Zinnfiguren, Elastolin-Indianer und Playmobil-Cowboys, um die Shows von Buffalo Bill und die Völkerschauen Hagenbecks. Weit verbreitet waren die Erzählungen von Friedrich Gerstäcker und die Lederstrumpf-Romane, unter Jugendlichen beliebt und von Erwachsenen abgelehnt die spannenden Heftromane mit Wildwest-Geschichten. Nicht wegzudenken sind natürlich die Erzählungen Karl Mays mit Winnetou und Old Shatterhand. Was noch in den 1950er Jahren „Cowboyfilme“ waren, wurde in den 1960er Jahren zum „Western“. Nun gab es sie auch im neuen Medium als Fernsehen: „Bonanza“ mit den Cartwrights und „Rauchende Colts“ waren fester Bestandteil des familiären Unterhaltungsalltags. Überraschend erfolgreich wurden in den 1960er Jahren auch die Karl-May-Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker und lösten einen beispiellosen Starkult aus.

 

Immer mehr drang nun in die kritische Öffentlichkeit, wie unrealistisch das lange gepflegte Bild des „Wilden Westens“ war und wie das historische Schicksal der Indianer sowie ihre aktuelle Lebenssituation wirklich waren. Auch in der Kinderwelt klärten nun Sachbücher darüber auf. In der DDR wurden die Indianer bereits seit den 1960er Jahren in Romanen und Filmen als Verfolgte und Verlierer der nordamerikanischen Geschichte dargestellt. In den letzten Jahren sind sie aus den Spielzeuggeschäften verschwunden. Nur noch der freundliche Indianerjunge Yakari und Lucky Luke, der Cowboy, der schneller als sein Schatten schießt, sowie einige Freilufttheater mit Karl-May-Aufführungen erinnern an eine vergangene Kinderwelt.

 

Zur Ausstellung erscheint ein reich illustriertes Begleitbuch mit elf Beiträgen zum Thema (14,90 Euro)