Neue Doppelausstellung! ab 23.6.2024

Zwei auf einen Streich!

Hessisches Puppen- und Spielzeugmuseum

eröffnet eine Doppelausstellung 

"Von Ähnlichkeiten und Unterschieden. hölzernes Spielzeug international aus der Sammlung Doris und Gerhard Schulz-Wahle" sowie 

"Steckfiguren von Gerhard Schulz-Wahle"

 

Anlässlich der Eröffnung bietet das HPUSM am Sonntag, den 23. Juni 2024 von 13.30 bis 16.30 Uhr eine Familienaktion „Drehwurm“ an, bei der eigene hölzerne Kreise gestaltet werden können.

 

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Begleitheft, das für 10 Euro im Museumsshop zu erwerben ist.

 

Vom 22. Juni bis zum 27. Oktober 2024 wird es im Sammlerkabinett und in der Eingangsvitrine des HPUSM wunderschöne, gestalterisch exquisite, überraschende und lustige Holzspielzeuge aus aller Welt zu sehen geben.

Es geht dem sammelnden Paar, Doris und Gerhard Schulz-Wahle, im neuen Sammlerkabinett des Museums um die Entdeckung von Ähnlichkeiten und Unterschieden in den Holzspielzeugen aus aller Welt. Gezeigt wird hölzernes Spielzeug von ca. 1870 bis 2020, aus ca. 150 Jahren und 21 Ländern der Welt. Darunter finden sich Erzeugnisse aus den klassischen Spielzeugzentren für hölzernes Spielzeug, etwa Erzgebirge, Thüringen, Böhmen, Grödnertal, Bogorodskoje genau wie unbekannterer Hersteller aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Indien, Japan, Russland, Schweden, Schweiz, Spanien, USA u.a.

Organisiert vom Koordinator des Sammlerkabinetts, Frank-W. Blache, haben Schulz-Wahles aus ihrer herausragenden Sammlung rund 200 Objekte ausgewählt: Vom japanischen Daruma zur russischen Matrjoschka. Dabei sind mechanische Spielzeugklassiker wie Steckengaukler und Schmiede, Wackelenten und Nachziehspielzeuge genau wie Ochsenkarren und Troika bis zu Cabriolet und Fahrrad. Von der Arche bis zu Zoo und Zirkuselefant zeigt das neue Sammlerkabinett eine Parade wunderbarer hölzerner Spielzeuge aus aller Welt von Herstellern wie den Zoo-Werkstätten München, vom Waldorfschul-Spielzeugverlag, Miroslav Trejtnar, Hugo Kükelhaus, Schoenhut, Vilac und Dejou und vielen anderen.

 

In der zweiten Ausstellung, in der Eingangsvitrine des Museums, wird die zeitgenössische Interpretation eines bestimmten Typs von hölzernem Spielzeug gezeigt. Wie in ihrer Sammlung insgesamt, geht es Doris und Gerhard Schulz-Wahle nicht nur um das Sammeln von Spielzeugen als Spieldingen. Den ehemaligen Lehrenden der Staatlichen Zeichenakademie Hanau liegt vor allem daran, die gestalterische und kunsthandwerkliche Qualität und Originalität in den Spielzeugen zu entdecken. 

Die ästhetische Qualität als wesentliches Merkmal von hölzernen Spielzeugen wurde erstmals von der Arts and Crafts Bewegung, ausgehend von Großbritannien, im 19. Jahrhundert in ganz Europa als Gegenbewegung zu den industriell hergestellten Massenspielzeugen aus Blech in den Vordergrund gestellt. Die pädagogische Reformbewegung und das Bauhaus haben diese Ideen Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem in Deutschland weiterentwickelt und es entstand im Zusammenhang mit diesen Strömungen bezauberndes zeitloses Spielzeug.

Inspiriert von diesen Ideen und Objekten hat Gerhard Schulz-Wahle sich in den vergangenen Jahren intensiv mit den Objekten auseinandergesetzt und begonnen, eigene hölzerne Steckspielzeuge in dieser Tradition zu entwerfen und zu fertigen. In der Vitrine werden 45 Objekte aus den letzten sechs Jahren gezeigt. Sie setzen sich additiv aus geometrischen Formen zu Spielzeugobjekten zusammen. Sie werden ausschließlich gesteckt, weder geleimt, noch genagelt oder geschraubt. Der ehemalige Werkstattlehrer für Goldschmieden, Gerhard Schulz-Wahle, hat dabei teils humorvolle, immer einzigartige und mechanisch spannende Kunstwerke geschaffen, die Erwachsene wie Kinder bezaubern.

 


Vorschau


Sonderausstellung verschoben auf 13.9.2024:

Vom elektronischen Rätselraten zum Online-Gaming


Sonderausstellung


wegen großer Nachfrage verlängert bis Ende August!


 

„Es ist leichter ein Atom zu zertrümmern als ein Vorurteil.“

Albert Einstein

 

Automädchen und Pferdejungs 

Zu Rollenbildern im Spielzeug

Kann ein Mädchen, das leidenschaftlich mit Barbies spielt, später Geschäftsführerin eines Unternehmens werden? Wird ein Junge, der Waffen liebt, später auf jeden Fall kriminell? Solch zugespitzte Fragen bewegen die westlichen Erziehungsdebatten spätestens seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. 

Doch wie sieht es jenseits der kritischen Fragen von Eltern aus? Hat Spielzeug wirklich einen Einfluss auf das spätere Leben von Kindern? Und trägt es zur Ausbildung sogenannter „klassischer Rollenbilder“ bei, weil Gendermarketing die Kinder in Rollenklischees drängt? Sind die Rollenbilder des „starken, mutigen, mächtigen Mannes“ und der „treusorgenden und liebevollen Frau“ am Ende biologisch bedingt? Oder gibt es jenseits der Biologie das viel mächtigere, gesellschaftlich konstruierte „gender“ und eine „genderneutrale“ Erziehung würde zu offeneren Lebensentwürfen führen? 

Vielleicht sind das Spielen der Kinder und die ideologische Aufladung durch die Erwachsenen doch zwei ganz voneinander getrennte Dinge? Wie viel „Rolle“ bauen die Erwachsenen den Kindern in ihr Spiel ein und welchen Vorurteilen und Klischees hängen wir aktuell immer noch nach?

All diesen spannenden Fragen wollen wir in unserer aktuellen Sonderausstellung Raum geben. Dabei stellen wir Spielzeug, Rollenbilder und Spielpraxis der letzten rund 200 Jahre vor und kontrastieren dies mit (vielleicht) irritierenden Aussagen zu Rollenklischees. 

Stellen Sie sich und Ihre Rollenbilder doch selbst einmal auf die Probe…!